Die ersten Symptome die ich bemerkte waren 1998. Damals studiere ich Landschaftsarchitektur im sechsten Semester und spielte in meiner Freizeit Eishockey. Plötzlich hatte ich einmal Während dem Spiel Doppelbilder und ein Taubheitsgefühl am linken Arm. Nach den Routineuntersuchung beim Neurologen bekam ich sehr schnell die Diagnose Multiple Sklerose. Ich war geschockt.
Nach der Diagnose bekam ich die üblichen Standardtherapien, damals noch Interferon danach Copaxone. 2005 bemerkt ich das erste Mal Probleme beim Gehen und meine Konzentrationfähigkeit nahm ab. Ich Musste meinen Beruf als Landschaftsarchitekt/ Landschaftsgärtner aufgeben. Von 2008 bis 2011 spritzte ich das Mittel Tysabri, dass ich dann 2011 leider absetzen musste( hohes Risiko einer PML). Nach dem Absetzen, bekam ich einen sogenannten Rebound-Effekt, meine Gehfähigkeit wurde so schlecht dass ich ab 2012 an den Rollstuhl gebunden war. Danach nahm ich noch einige andere Medikamente (Mitoxantron, tecfidera) die aber leider die Verschlechterung meines Zustandes nicht aufhalten konnte. Cortison half nicht mehr den Schub einzudämmen.
Ab 2014 nahm ich keine schulmedizinischen Medikamente mehr. Ich stellte meine Ernährung um( keinen Zucker, keine Giftstoffe, viel Gemüse, low gab). 2018 begann ich das Coimbra Protokoll (Einnahme hohe Vitamin D und zusätzliche von fehlenden Stoffen wie z.B Vitamin D, Selen, Magnesium Omega 3 Fettsäuren).
Alle Maßnahmen zusammen verlangsamten die Verschlechterung merklich aber alles in allem verschlechterte sich mein Zustand stetig aber langsam.
2020 hörte ich das erste Mal von der Stammzellentransplantation bei Autoimmunerkrankungen und deren Erfolge bei Multiple Sklerose. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Behandlung in meinem Zustand nicht. Mein Krankheitsverlauf ist schon zu lange und mein Alter zu hoch. Ich beschloss die Therapie selbst zu bezahlen und fragte bei deutschen Kliniken nach, ob sie mich behandeln könnten wenn ich die Behandlung selber bezahle. Dies war in allen deutschen Kliniken nicht möglich also beschloss ich die Behandlungen im Ausland machen zu lassen. London und Zürich waren teuer und hätten mich wegen meiner Behinderung nicht genommen. Moskau war wegen dem Krieg zu riskant, also beschloss ich bei der Klinik Ruiz Mexiko Puebla nachzufragen. Nach einem Skype Gespräch mit einem Neurologen der Klinik und weiterem E-Mail-Verkehr mit der Klinik, sagte mir die Klinik einen Behandlungstermin Februar 2023 zu. Die Bedingung war hierfür, dass ich eine 24 Stunden Betreuung haben muss die ich dort vor Ort gebucht habe. Gleichzeitig lernte ich jemanden kennen der die Stammzellentransplantation in dieser Klinik schon mal durchführen ließ. Er hat die ähnlichen MS Symptome wie ich und ist auch auf den Rollstuhl angewiesen. Er berichtete sehr positiv von der Klinik. Die Klinik hat schon mehr als 3000 Stammzellentransplantationen bei Autoimmunerkrankungen durchgeführt und allein an Multiple Sklerose erkrankten weit über 1200. Die Klinik würde sehr professionell arbeiten und wäre sehr sehr akkurat.
Meine Gedanken zur MS und warum ich diese Therapie in Mexiko mache
Ich will mir keine Vorwürfe machen ich kenne meinen ms Verlauf schon seit 25 Jahren und der Verlauf wurde immer schlechter und schlechter (mit Medikamenten) und ich muss mir einfach sagen, dass die Stammzelltransplantation das letzte Mittel ist um die MS und die Verschlechterung aufzuhalten. Die Mortalität bei einer autologen Stammzellentransplantation liegt bei 0,22%., das sind zwei Sterbefälle von 1000. Ich gehe stark davon aus dass ich nicht dabei bin. Jetzt habe ich noch die Möglichkeit diese Behandlung zu tun, doch wenn ich im Bett liege und ich ein Pflegefall bin und eine 24 Stunden Betreuung brauche die mir am Kopf kratzt wenn es mich juckt, dann ist es zu spät.
Das möchte ich nicht. Das will und kann ich mir und den anderen nicht zumuten.
Als ich letzten Sommer mit der Uniklinik Hamburg und mit der Uniklinik Heidelberg in Deutschland per Mail kommuniziert habe, hat mir damals der Professor Heesen aus Hamburg geschrieben, dass die Stammzellentransplantation die erfolgreichste (72 bis 80% Stillstand) Therapieform bei MS ist. Ich denke die Erfolgsaussichten bei den anderen Medikamenten, ist wesentlich geringer. Man hat in Deutschland nur keine Erfahrung mit sogenannten schweren Fällen (so wie ich).
Wenn ich gewusst hätte dass es diese Therapieform schon seit 2006 gibt (mit Erfolg) dann hätte ich es damals schon gemacht, nicht auszudenken was mir erspart geblieben wäre. Umso früher umso besser. Aber „hätte hätte Fahrradkette“. Wenn ich es jetzt nicht mache dann ärgere ich mich später, dass ich es nicht gemacht habe. this is my last chance! Und ich habe diese Chance hier in Mexiko bekommen dafür bin ich wirklich sehr sehr dankbar und auch allen die mich dabei unterstützt haben. 2020 habe ich das erste Mal von der Stammzellentransplantation erfahren zufällig über ein Video bei YouTube von Katja aus Hessen. Auf YouTube zu sehen: „hsct 2019 Katjas Chance“ der Film hat mir damals die Augen geöffnet.
Ich spreche hier viel mit dem anderen Patienten die aus den USA kommen und die erzählen mir, dass es in den USA genauso ist. Viele Ärzte in den USA kennen diese Therapieform gar nicht und wenn ja, dann wird sie nicht empfohlen (Mangel aus Erfahrung und Unwissenheit). Die Therapieform wird von den healthcare insurance auch nicht bezahlt. Deshalb kommen so viele Amerikaner, auch Engländer und Kanadier hierher nach Mexiko. Die Europäer gehen nach Moskau. Ich bin hier erst der 16 deutsche Patient. Die Amerikaner sprechen den Pharma-Lobbyismus offen an und sagen: die Medikamente, die derzeit auf dem Markt sind, sind ein Riesengeschäft für die Hersteller. Ich habe meine Medikamente mal zusammengerechnet (Avonex, Copaxone Tysabri, Mitoxantron, rebiv , tequidera und ca 40 g Cortison) und bin auf über 500.000 € gekommen die meine Krankenkasse an die Hersteller bezahlt hat. Zahlt ja die Krankenkasse sagen alle aber wer zahlt die Krankenkasse, bestimmt nicht der liebe Gott sondern „wir“! Stammzellentransplantation bringt keine großen Gewinne. Ich denke dass die Heilung von Krankheiten zu sehr von wirtschaftlichen Faktoren abhängig ist. Das ist nichts Neues und auch viel klar. Therapieformen mit geringem wirtschaftlichen Erfolg werden nicht weiter verfolgt. Es ist wirklich krass aber wir schaufeln uns da unser eigenes Grab. Mit Krankheit Geld verdienen ist wirklich pervers. Natürlich muss die Forschung und Entwicklung bezahlt sein aber solch hohe Gewinne einzufahren, das ist kriminell und mafiös. Wenn man nur die Gebäude der einzelnen Pharma Firmen anschaut, da sieht man wer Geld verdient. Ich habe selber im Baubereich gearbeitet und weiß dass in der Baubranche ein sehr hoher Lobbyismus herrscht, das heißt Firmen versuchen Einfluss auf Architekten und Behörden zu nehmen, um ihre Produkte zu verkaufen. Firmen haben Mitarbeiter die von Büro zu Büro tingeln und ihre Produkte anbieten (das nennt man Lobbyismus). Auch illegale Preisabsprachen sind an der Tagesordnung. Aber das, was hier in der Gesundheitsbranche abläuft, schlägt dem Fass den Boden raus! Hier wird eiskalt für die eigenen wirtschaftlichen Interessen über Leichen gegangen und manipuliert! Krankenkassen, Ärzte, Apotheken Fachzeitschriften, Selbsthilfegruppen (Amsel), soziale Medien usw. werden beeinflusst. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass unsere Regulierungsbehörde „Gesundheitsministerium“ hier für uns reguliert. Die meisten Lobbyistenbüros der Pharmaindustrie sind in Berlin Mitte um das Kanzleramt herum! „Alle beraten die Politiker!“ Stichwort Maskenskandal! Lobbyismus ist einfach ein schön umschriebenes Wort für Mafia nichts anderes! So ist es.Das heißt nicht dass man den Kopf in den Sand steckt, man muss nur wissen, das es eben so ist wie es ist. Ich habe vor zwei Wochen gelesen dass allein in Bayern jeder dritte nicht mehr einem Arzt vertraut, sondern zu einem Heilpraktiker geht. Das ist schon krass! Aber genug gelabert und philosophiert. Ich wollte das nur mal gesagt haben, das sind eben so meine Gedanken hierzu.